deutscher Politiker (Schleswig-Holstein) und Jurist; Oberbürgermeister von Kiel 1945-1946; Mitglied der ersten Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten 1949
* 22. Juli 1892 Tingleff/Nordschleswig
† 8. November 1982 Kiel
Wirken
Max Emcke stammte aus Nordschleswig. Er besuchte die Volksschule und brachte sich danach durch eigene Studien soweit, daß er die Reifeprüfung ablegen konnte. Dann studierte er Jura an den Universitäten Leipzig, Berlin und Kiel und promovierte 1920 zum Dr. jur.
Er war danach ab 1925 als Rechtsanwalt und ab 1932 als Notar in Kiel tätig. Nach Kriegsende war E. 1945/46 Oberbürgermeister dieser Stadt und setzte damals den Wiederaufbau der durch Luftangriffe in ein Trümmermeer verwandelten Stadt wieder in Gang. Die Versorgungseinrichtungen - Strom, Gas, Wasser - waren nicht funktionsfähig. Baumaterial nicht vorhanden. Um so beeindruckender die Festigkeit, mit der E. damals sich Plänen der Militärregierung widersetzte, die noch in der Stadt lebende Bevölkerung - durch Evakuierung war die Einwohnerzahl schon auf die Hälfte geschrumpft - zum großen Teil aufs Land umzusiedeln. E. konnte die Briten überzeugen, daß man die Seuchengefahr, die in der Stadt drohte, bannen werde. Trotz seiner allseits anerkannten Verdienste wurde der Oberbürgermeister im Februar 1946 auf Anweisung des Alliierten Kontrollrats abberufen - eine Entscheidung, die damals nicht begründet wurde und in Kiel ...